SusCritMat Short Course 2018
Dauer: -
Standort: Brüssel

SusCritMat hielt einen Short course über Kobalt im Rahmen der Raw Materials Week.

Bei dieser Veranstaltung erlebten die Teilnehmenden eine kurze Version einer SusCritMat-Schule, wobei jeweils mehrere Themen im Zusammenhang mit dem nachhaltigen Umgang mit kritischen Rohstoffen entlang der gesamten Wertschöpfungskette behandelt werden:

  • Kritikalitätseinschätzung von Kobalt
  • Primäre und sekundäre Quellen
  • Künftige Nachfrageszenarien
  • Zertifikationspotentiale und geopolitische Aspekte

 

 

Das Format war eine Mischung aus Vorlesungen und Gruppenarbeiten. Unter den Dozenten waren Dr. Dominique Guyonnet von BRGM, Prof. Ester van der Voet von der Universität Leiden, Prof. David Peck von der TU Delft und andere SusCritMat-Konsortium-Mitglieder und Gäste.

Nachdem sie eine Einführung in die Kritikalitätseinschätzung durch Dr. Guyonnet erhalten hatte, berechneten die Teilnehmenden die Konzentration von Kobalt nach Ländern und seine ökonomische Relevanz. Wie Prof. Peck im Anschluss zeigte, werden Nachfrage und Versorgung von Kobalt jedoch nicht nur durch technologische und wirtschaftliche Vorgänge beeinflusst, sondern auch von geopolitischen Aspekten: Da sich die globalen Kobaltreserven vor allem in der demokratischen Republik Kongo befinden, ist die Gewinnung dieses Rohstoffs nicht nur mit Menschenrechtsverletzungen verbunden, sondern ist auch bei Veränderungen in der politischen Landschaft diese höchst instabilen Landes anfällig.

Prof. van der Voet gab eine Übersicht über primäre und sekundäre Quellen von Kobalt (d.h. Recycling). Nachdem Patricia Alves Dias wahrscheinliche künftige Szenarien betreffend Versorgung mit und Nachfrage nach Kobalt im Zusammenhang mit dem Übergang zur elektrischen Mobilität vorgestellt hatte, waren die Teilnehmenden gefragt, künftige Szenarien für Kobalt in einem bestimmten gegebenen Kontext zu entwickeln, wie einer politischen Entscheidung zu einer rascheren Energiewende oder eine Pandemie.

Nach der Mittagspause führte Frau Lynne-Pettit in die umweltbezogene Leistungsfähigkeit raffinierten Kobalts ein und gab eine Übersicht über seine Anwendungen in verschiedenen industriellen Gebieten. In der letzten Vorlesung betonte Dr. Dieuwertje Schrijvers den Bedarf nach Zertifikation von Mineralien, nicht zuletzt wegen deren häufig fragwürdiger Herkunft, und zeigte auf, an welchem Punkt der Wertschöpfungskette Zertifikation am sinnvollsten ist. Die Teilnehmenden waren danach gut vorbereitet, um in der Schlussdiskussion die Vor- und mögliche Nachteile von Zertifizierungen in diesem Bereich zu behandeln.