Material des Monats: Nickel

Nickel ist eines der häufigsten Elemente in der Erdkruste, weshalb eine allgemeine Verarmung des Metalls nicht wahrscheinlich ist. Der Abbau verbleibender Erze mit reduziertem Nickelgehalt, Minen an verstreuten Standorten und zunehmende Umweltvorschriften machen den Nickelabbau jedoch schwierig.

Aufgrund eines erwarteten Anstiegs des weltweiten Absatzes von Elektrofahrzeugen beginnt die Nachfrage nach Nickel seine Gewinnung zu verändern, obwohl der Anteil der Batteriematerialien derzeit nur etwa 3-4% der weltweiten Minenproduktion beträgt. Von allen vorhandenen nickelhaltigen Erzen sind nur die sulfidhaltigen zur Herstellung von Nickel in Batteriequalität geeignet.

Ein Problem bei Batterien besteht darin, dass die Nachfrage nach Nickel für Batterien vergleichsweise gering ist, so dass andere Verwendungen das Angebot bestimmen. Generell ist die Nickelproduktion an die Nachfrage aus dem Stahlsektor gebunden. Da China der größte Stahlverbraucher ist, der etwa die Hälfte des weltweiten Nickelbedarfs ausmacht, löst Zögern oder andere Bewegungen in Richtung wirtschaftlicher Entwicklung in China eine Veränderung im Nickelpreis aus. Eine schwächere Wirtschaft würde zu einer geringeren Nachfrage der Stahlindustrie führen, aber in einer solchen Situation ist es wahrscheinlich, dass auch die Spezialstähle und die Automobilindustrie zurückgehen würden, damit das gesamte Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage intakt bleibt, nur auf einem niedrigeren Niveau.

 

Bergbau und Produktion

Nickel ist ein Schüttgut, das hauptsächlich aus lateritischen Nickelerzen und -sulfiden gewonnen wird. Auf allen Kontinenten gibt es etwa 20 Länder, in denen Nickelerze abgebaut werden. Wie für Graphit gibt es Unterschiede bei den Erzen, und nur das aus Sulfiden hergestellte, sogenannte hochwertige Nickel ist für die Herstellung von Nickel in Batteriequalität geeignet. In Südostasien wurden aktuell mehrere Minen aus Umweltgründen geschlossen. In Indonesien hat sich die Nickelproduktion seit 2016 mehr als verdreifacht und ist nun der weltweit größte Produzent. Gleich darauf folgen die Philippinen mit dem zweitgrößten Anteil.

 

Kritische Aspekte

Grundsätzlich ist das Nickelangebot stark an die weltweite wirtschaftliche Gesundheit gebunden, was sich in der Nachfrage nach Stahl zeigt. Stahl wird jedoch hauptsächlich aus minderwertigen Nickelerzen hergestellt so dass die hochgradige Produktion separat betrachtet werden muss. Derzeit sind nur wenige Raffinerien in der Lage, Nickel in Batteriequalität zu produzieren, wobei mehr Raffinerien umgebaut oder in Betrieb genommen werden.

Die Verfügbarkeit geeigneter Nickelerze könnte auch in Zukunft zum Showstopper werden. Es ist aber auch möglich, dass technologische Fortschritte Lösungen für die Verwendung von Nickel niedrigerer Qualität für die Batterieproduktion finden.

Ein weit verbreitetes Problem beim Nickelabbau sind die Umweltschäden, die hauptsächlich auf Schwefelemissionen zurückzuführen sind, die zu saurem Regen führen. Dies zeigt sich drastisch in Norilsk, Russland, die als schmutzigste Stadt Russlands gilt – mit Abhilfemassnahmen seit einigen Jahren.

 

adaptiert von  Dr. Volker Zepf

 

 

Quellen:

Annual Reports of the major producers and Mineral Commodity Summaries and Yearbooks provided by the USGS, the BGS and several Financial Market Reports (which generally reflect USGS and producers press releases)
The International Nickel Study Group offers a variety of statistics data, reports and other information around Nickel. Nearly all data is with costs and can be ordered via their homepage 
INSG (2020): Nickel – Production, Usage and Price.  
Norilsk Nickel (2018): Annual Report 2017
USGS (2019): Minerals Yearbook Nickel 2015.
USGS (2019): Minerals Yearbook Nickel 2016 Advanced Release.
USGS (2020): Mineral Commodity Summaries Nickel 2020.