Seltene Metalle

Die Geschichte der kritischen Rohstoffe

In den letzten 20 Jahren hat die Bedeutung der seltenen und kritischen Elementen kontinuierlich zugenommen, da sie für eine nachhaltig funktionierende moderne Gesellschaft unverzichtbar geworden sind. Die Europäische Kommission anerkennt die Bedeutung eines ausreichenden und erschwinglichen Zugangs zu Elementen wie Lithium, Kobalt, Kobalt, Naturgraphit, Gallium, Germanium, Magnesium, Kupfer, Aluminium und Seltene Erden (REEs), die allesamt für die globale Wirtschaft, die Dekarbonisierung, die Digitalisierung und andere Hightech-Anwendungen von entscheidender Bedeutung sind.
Zunahme der Anzahl an Elementen für die Energieproduktion und -speicherung von 1700 bis 2000. Quelle: Zepf et al. (2014)

Der Begriff „kritischer Rohstoff“ (zu dem auch die Metalle der Seltenen Erden gehören) beschreibt nicht das die Seltenheit des jeweiligen Elements in der Erdkruste, sondern bezieht sich auf die begrenzte Verfügbarkeit des Elements. Die unsichere Versorgung mit diesen Metallen lässt sich auf eine Vielzahl von Gründen zurückführen, von denen die wichtigsten die konzentrierte Produktion in nur wenigen Regionen der Welt und eine steigende Nachfrage nach dem jeweiligen Rohstoff sind.

Die schweizerische und die europäische Industrie sind weitgehend vom Import seltener und kritischer Rohstoffe abhängig. Marktverzerrungen führen zu einer hohen Volatilität bei Preis und Verfügbarkeit. Mangelnde Transparenz in den Rohstofflieferketten birgt die Gefahr von sozial und ökologisch mangelhaften Bedingungen bei Abbau, Herstellung und Recycling. Diese und andere Faktoren können das Wirtschaftswachstum und die Entwicklung von Ländern gefährden, die von diesen Elementen abhängig sind. Sie können zudem zu einem Verlust an Innovationskraft führen und die Einführung emissionsarmer Technologien in den Industrieländern, einschliesslich der Schweiz, behindern.


Kritische Rohstoffe für die Schweiz

Mit der zunehmenden Digitalisierung und dem Übergang zur Dekarbonisierung steigt die weltweite Nachfrage nach kritischen Rohstoffen rapide an. Geopolitische Konflikte haben die Versorgungssicherheit in den Vordergrund der politischen Aufmerksamkeit gerückt. Die Schweiz produziert keine der von der EU als kritisch und strategisch eingestuften Rohstoffe wie Seltenerdmetalle, Kobalt, Nickel, Lithium oder Kupfer. Diese Materialien werden in die Schweiz importiert, oft als halbverarbeitete Zwischenprodukte. Aufgrund der starken Abhängigkeit von Importen aus der EU und dessen Orientierung an Lieferanten wie China ist die Schweiz indirekt anfällig für Lieferengpässe, Preisschwankungen und andere Risiken in der Lieferkette. Derzeit fehlt es an einer systematischen Bewertung dieser Abhängigkeiten und an entsprechenden Strategien zur Risikominderung.

Viele Länder haben Massnahmen ergriffen, um ihre Rohstoffversorgung zu sichern. Die EU hat den European Critical Raw Materials Act (CRMA) eingeführt, der die lokale Produktion, nachhaltige Praktiken und strategische Autonomie fördert. Der Circular Economy Action Plan der EU zielt darauf ab, eine Kreislaufwirtschaft zu fördern. Die USA setzen den Inflation Reduction Act und den Defense Production Act ein, um die heimischen Kapazitäten zu stärken. China führt Ausfuhrbeschränkungen ein und investiert im Rahmen der Belt and Road Initiative massiv in ausländische Minenprojekte. Internationale Kooperationen wie die Minerals Security Partnership bilden strategische Allianzen für die Rohstoffsicherheit.

Alle diese Massnahmen zielen auf eine grössere Unabhängigkeit und Versorgungssicherheit bei kritischen Rohstoffen ab, wobei ein breites Spektrum von innen- und aussenpolitischen Instrumenten eingesetzt wird.

Eine strukturierte Risikoanalyse und die Formulierung einer Rohstoffstrategie sind unerlässlich. Dazu gehören die Festlegung von Zielen und Rahmenbedingungen, die Identifizierung relevanter Rohstoffe, die Bewertung von Risiken in der Lieferkette, die Priorisierung von Materialien sowie die Festlegung und Umsetzung von Strategien zur Risikominderung – in Abstimmung mit internationalen Partnern, insbesondere der EU.


Internationale Politische Instrumente

Viele Länder weltweit ergreifen Maßnahmen, um ihre Versorgung mit Rohstoffen zu sichern, die für die Dekarbonisierung, die Digitalisierung, die Luftfahrt und den Verteidigungssektor von entscheidender Bedeutung sind. Beispiele hierfür sind:

Europäische Union (EU)

  • Europäisches Gesetz zu kritischen Rohstoffen (European Critical Raw Materials Act, 2024): Umfassende Regelung zur strategischen Autonomie und zu nachhaltigen Praktiken.
  • EU-Verordnung über nachhaltige Batterien (EU Sustainable Batteries Regulation, 2023): Leitlinien für eine nachhaltige Batterieproduktion und -nutzung.
  • EU-Aktionsplan für die Kreislaufwirtschaft (Circular Economy Action Plan, 2020): Förderung der Kreislaufwirtschaft und von Recycling.

Vereinigte Staaten

  • Inflation Reduction Act (2022): Steuererleichterungen und Finanzierung für kritische Rohstofflieferwege.
  • Defense Production Act (1950): Stärkung der inländischen Kapazitäten für die Produktion und Verarbeitung kritischer Rohstoffe.
  • Executive Order 14017 (2021): Einführung einer nationalen Strategie für eine zuverlässige Versorgung mit kritischen Rohstoffen.

China

  • Verordnung über Ausfuhrkontrollen für Gallium und Germanium (2023): Ausfuhrbeschränkungen für wichtige Rohstoffe für die Mikrochip-Herstellung.
  • Ausländische Direktinvestitionen: Investitionen in Minen- und Rohstoffprojekte im Ausland, insbesondere im Rahmen der Belt and Road Initiative.

Kanada and Australien

  • Verschiedene Strategien zur Förderung der internationalen Zusammenarbeit, der geologischen Erforschung und der Verarbeitung von kritischen Rohstoffen.

Internationale Kooperation

  • Kooperationen wie die Minerals Security Partnership und die Sustainable Critical Minerals Alliance.

Ausführlichere Informationen und Quellen finden Sie im Internet:

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